Sprachen lernen
Es gibt kein schlechtes Wetter - nur schlechte Kleider!
Det finns inget dåligt väder - bara dåliga kläder!
(Schwedisches Sprichwort)



Schwedische Sprache

Schwedisch (Eigenbezeichnung: svenska) gehört zu den skandinavischen Sprachen und somit auch zu den germanischen Sprachen. Die germanischen Sprachen sind Teil der indogermanischen Sprachfamilie.

Schwedisch ist die Amtssprache in Schweden sowie teilweise auch in Finnland. In Finnland legt ein Sprachgesetz fest, dass es auf nationaler Ebene eine gleichberechtigte Amtssprache neben Finnisch ist und auf kommunaler Ebene in Gemeinden mit einem gewissen schwedischsprachigen Bevölkerungsanteil alleine oder neben Finnisch Amtssprache ist. In Schweden ist der offizielle Status der schwedischen Sprache nicht durch ein Gesetz festgelegt.

Schwedisch wird von etwa 8,5 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen, von denen etwa 8,0 Millionen in Schweden und knapp 290.000 als finnlandschwedische Minderheit (5,5 % der Bevölkerung) in Finnland leben.

In Finnland gibt es in den Landschaften Uusimaa (Nyland) und Itä-Uusimaa (Öster-Nyland) einige überwiegend schwedischsprachige Gemeinden und in Pohjanmaa (Österbotten) sowohl einige überwiegend schwedischsprachige als auch mehrere einsprachig schwedische Gemeinden. Die schwedischsprachigen Schulkinder in den einsprachig schwedischen und den zweisprachigen Gemeinden werden in ihrer Muttersprache unterrichtet. Für die finnischsprachigen Kinder ist Schwedisch ein Pflichtfach als Fremdsprache. In Turku (Åbo) befindet sich die einzige rein schwedischsprachige Universität Finnlands, die Åbo Akademi.

Die autonome Inselgruppe Åland ist die einzige offiziell einsprachige Region im sonst zweisprachigen Finnland: Hier wird nur Schwedisch gesprochen, und Finnisch ist in den Schulen nur ein Wahlfach (Englisch aber ein Pflichtfach). Das hier gesprochene Åländisch, das dem Reichsschwedischen zugeordnet wird, weist Einflüsse aus dem Norrländska und Gutamål auf.

Von der ehemaligen schwedischsprachigen Volksgruppe in Estland, den so genannten Estlandschweden oder Küstenschweden (Anfang der 1940er Jahre um 8.800), blieben seit ihrer Massenemigration nach Schweden während des Zweiten Weltkriegs fast nur ältere Menschen. In neuerer Zeit sind aber einige Estlandschweden zurückgekehrt, und heute wird Schwedisch in den Schulen der ehemals schwedischsprachigen Landesteile unterrichtet. Überdies wird Schwedisch von etwa 1 Million Einwanderern in Schweden gesprochen.

Das früher auf Gotland gesprochene (heute nahezu ausgestorbene) Gutnisch oder Gutamål gilt als eine eigenständige germanische Sprache. Es darf nicht mit Gotländisch ( gotländska) verwechselt werden, welches ein vom Gutnischen beeinflusster schwedischer Dialekt ist.

Die Sprachkennung nach der Norm ISO 639 ist sv (ISO 639-1) beziehungsweise swe (ISO 639-2).

Schweden können sich relativ problemlos mit Norwegern und (wenn jene sich Mühe geben, deutlich zu sprechen) Dänen unterhalten. Hierbei gibt es allerdings regionale Unterschiede. So verstehen die Schweden im Süden, vor allem in Skåne, wegen der nahen Verwandtschaft ihres Dialekts mit dem Dänischen die Dänen relativ gut. Einwohner in Westschweden (beispielsweise in Värmland oder Dalarna) haben dagegen große Probleme mit dem Dänischen, dafür aber kaum Schwierigkeiten mit dem Norwegischen.

Schweden

Ursprung und Entwicklung

Während des Mittelalters unterlag die schwedische Sprache, genauso wie auch die norwegische Sprache deutlichen Einflüssen aus dem Mittelniederdeutschen der Hanse. In der Neuzeit kamen Einflüsse des Hochdeutschen hinzu, teils durch den Handel mit den Ländern des deutschen Sprachraumes und dem Baltikum, teils durch den Dreißigjährigen Krieg und die daher zurückkehrenden Soldaten, welches besonders offensichtlich durch die vielen Lehnwörter im Militärjargon wird. Doch auch die Dominanz der deutschen Sprache in manchen Wissenschaften prägte den schwedischen Wortschatz.

Umgekehrt hinterließ die schwedische Sprache während der schwedischen Herrschaft über Teile Norddeutschlands, im Raum Stade und Vorpommern deutliche Einflüsse auf die niedersächsische Sprache und die ostniederdeutsche Sprache. Speziell das Nordniedersächsische, Mecklenburgische und Westpommersche wurden stark davon beeinflusst.

Alphabet

Das schwedische Alphabet besteht aus 29 Buchstaben. Das W kommt in Lehnwörtern vor und galt bis 2006 nicht als eigener Buchstabe sondern als Schreibvariante des V. Nach dem Z folgen noch Å, Ä, Ö, die als eigenständige Buchstaben gezählt werden und nicht wie im Deutschen als Varianten von A und O. Die schwedischen Wörterbücher sind deswegen entsprechend geordnet und für Deutsche anfänglich etwas verwirrend. So stehen z.B. garn und gärna nicht hintereinander, sondern mehrere Seiten weit auseinander.

Phonologie

Das Schwedische zeichnet sich durch sein ausgeprägtes Vokalsystem aus. Länge und Kürze der Vokale sind bedeutungsunterscheidend. In einer Silbe ist entweder der Vokal oder der Konsonant lang, die Verbindung von kurzem Vokal mit kurzem Konsonanten ist im Schwedischen unbekannt.

Betonung und Satzmelodie

Wie in den meisten europäischen Sprachen kann der Satzakzent verwendet werden, um Wörter hervorzuheben oder eine Frage auszudrücken.

Anders als beispielsweise im Deutschen oder im Englischen, wo es auf der Wortebene prinzipiell nur einen Druckakzent gibt, werden im Schwedischen Worte sowohl mit einem Druckakzent als auch mit einem melodischen Wortakzent gesprochen. Der Druckakzent ist (vereinfacht gesagt) die Betonung des Wortes, der melodische Wortakzent dagegen die Melodie, mit der das Wort ausgesprochen wird. Der Druckakzent unterscheidet z.B. Betonung von Silben in Wörtern:

* formel ['fƆrmεl] Formel - formell [fƆr'mεl] formell

Im Schwedischen gibt es zwei melodische Wortakzente: Akzent 1(oder akut accent) und Akzent 2 (auch grav accent). Grob gesagt bezeichnet Akzent 1 eine "fallende" Wortaussprache, Akzent 2 bezeichnet die für den schwedischen "Singsang" verantwortliche, auf der (in der Regel) zweiten Silbe eines Wortes nochmals kurz ansteigende Wortaussprache. Der fallende Akzent 1 entspricht quasi der Betonung im Deutschen. Ihn haben meist einsilbige Wörter (evtl. auch wenn sie durch Vor- oder Nachsilben erweitert sind) und Lehnwörter. Den musikalischen Akzent 2 haben die meisten einheimischen Wörter mit zwei oder mehr Silben, auch infolge von Zusammensetzung. Wie beim Druckakzent kann auch der melodische Wortakzent im Schwedischen distinktiv, d.h. bedeutungsunterscheidend, sein:

* anden ['andεn] (von and) die Ente - anden ['an,dεn] (von ande) der Geist

Hierbei unterscheiden sich folgende Tonhöhenverläufe: Beim ersten Beispielwort liegt der Hauptdruck auf der ersten Silbe, die zweite Silbe hat eine niedrigere Tonhöhe und einen geringeren Druck (vgl. z.B. im Deutschen die unterschiedliche Aussprache von "heute" als Aussage und als Frage: heute! vs. heute?). Beim zweiten Beispielwort besitzt die erste Silbe den Hauptdruck, die Tonhöhe sinkt dabei, jedoch steigt die Tonhöhe auf der zweiten Silbe wieder an. Der melodische Wortakzent, den es auch im Norwegischen gibt, variiert bisweilen regional: wenn mehr als zwei Silben vorhanden sind, steigt der Ton dann je nach Dialekt an unterschiedlichere Stelle wieder an. Ähnliche prosodische Merkmale auf der Wortebene kommen auch in oberdeutschen Dialekten vor: Schweizerdeutsche Regiolekte weisen z.B. charakteristische Wortmelodien auf, ähnlich denen des schwedischen "Singsang".

Gegenüber den eindeutigen Tonsprachen, in denen die Silbentonhöhe auf der Ebene der Wortbedeutung unterscheidend ist, ist der variable Tonhöhenverlauf in der schwedischen Sprache auch auf der Satzebene pragmatisch distinktiv, sprich, er bestimmt, ob es sich bei einem Satz um eine Frage, eine Aussage oder einen Befehl handelt.

Grammatik

Wortarten

Im Schwedischen gibt es - abhängig von theoretischen Positionen - zwischen 9 und 15 Wortarten. Die Wortarten, die in den meisten schwedischen Grammatiken vorkommen, sind: Verb, Substantiv, Adjektiv, Pronomen, Adverb, Numerale, Präposition, Konjunktion/Subjunktion und Interjektion. Darüberhinaus definieren manche Grammatiken auch Eigennamen, die Infinitivpartikel att, Partizipien (Svenska Akademiens Grammatik) sowie Artikel und Verbpartikel als eigene Wortarten im Schwedischen.

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schwedische Sprache aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.







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